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MSV: Hajto-Kommentar
"Die Kiste brennt"

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MSV: Kommentar von Tomasz "Gianni" Hajto

Zwischen 1997 und 2000 verbrachte Tomasz Hajto drei schöne Jahre beim MSV. Der populäre "Gianni" fiebert mit dem MSV mit und ist um die Zukunft des Klubs besorgt.

"Es tut mir im Herzen weh, wenn ich sehe, was da an der Westender Straße passiert. Der MSV ist mit großen Ambitionen in die Saison gestartet und nun müssen sich die Fans höchstwahrscheinlich auf den Abstiegskampf einstellen. Denn nicht die Ergebnisse sind besorgniserregend, sondern viel mehr die Leistungen. Ich verfolge den MSV seit Saisonbeginn und kann mich an kaum eine befriedigende Vorstellung erinnern.


Für mich ist die Situation glasklar: Ich war als Aktiver 22 Jahre in diesem Geschäft tätig und weiß, dass Milan Sasic bei dieser Mannschaft nicht mehr ankommt. Sasic ist ein Feuerwehrmann, der gut für fünf, zehn Spiele ist. Oder eine Halbserie, weil er die Mannschaft, die er übernimmt, zu Beginn unheimlich motivieren kann. Doch der MSV braucht etwas längerfristiges. Der Klub hat doch eigentlich alles, um wieder in die erste Liga aufzusteigen: ein schönes Stadion und super Fans!

Geld spielt hier keine Rolle. Man kann auch ohne Kohle eine Mannschaft aufbauen, die um den Aufstieg mitspielt. Vor allem bei einem Klub wie dem MSV Duisburg. Für mich ist es höchste Zeit, dass die Zebras sich von Milan Sasic trennen. Ansonsten könnte es zu spät sein. Die Kiste brennt gewaltig, jetzt muss gehandelt werden! Arminia Bielefeld sollte hier ein warnendes Beispiel für den MSV sein. In Ostwestfalen hat auch lange Zeit niemand an solch einen Niedergang geglaubt. Bald ist die Arminia wohl nur noch in der vierten Liga.

Ich habe gerade meine Trainer A-Lizenz in der Tasche und bin bereit, dem MSV in dieser Situation zu helfen. Geld spielt für mich keine Rolle, denn das Zebra-Wappen ist tief in meinem Herzen. Hier ist einiges im sport-politischen Bereich falsch gelaufen. Die Mannschaft ist falsch zusammengestellt. Beim MSV ist eine kleine "Jugo-Kombo" vorhanden. Trainer, Assistent und einige Spieler kommen aus dem ehemaligen Jugoslawien. Solche Zusammensetzungen scheitern oft. Es fällt vor allen Dingen dem Publikum oftmals schwer, sich mit so einer Truppe vollends zu identifizieren. Es gibt genügend gute Spieler in Deutschland und außerhalb. Die Mischung muss stimmen.

Ich erinnere mich heute noch sehr gerne an das DFB-Pokalfinale mit dem MSV, den Intertoto-Wettbewerb und den UEFA-Pokal. Da hatten der MSV eine Mannschaft, die ganz Duisburg stolz gemacht hat. Ich würde gerne für die Zebra-Anhänger solch eine Truppe wieder aufbauen."

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